Dari
PERFORMING ARTISTS
Hilde Leidland
Soprano
Matti Kastu
Tenor
Franz Kasemann
Tenor
Royal Court Orchestra
Orchestra
Sixten Ehrling
Conductor
COMPOSITION & LYRICS
Richard Wagner
Composer
Lirik
Stimme des WALDVOGEL
Hei! Siegfried gehört nun der Helm und der Ring!
O! traute er Mime dem treulosen nicht!
Hörte Siegfried nur scharf auf des Schelmen Heuchlergered'!
Wie sein Herz es meint,
kann er Mime versteh'n:
so nützt' ihm des Blutes Genuß.
MIME
Er sinnt, und erwägt der Beute Wert:
weilte wohl hier ein weiser Wand'rer, schweifte umher,
beschwatzte das Kind mit list'ger Runen Rat?
Zwiefach schlau sei nun der Zwerg
die listigste Schlinge leg' ich jetzt aus,
daß ich mit traulichem Truggerede betöre das trotzige Kind.
Willkommen, Siegfried! Sag', du kühner,
hast du das Fürchten gelernt?
SIEGFRIED
Den Lehrer fand ich noch nicht!
MIME
Doch den Schlangenwurm,
du hast ihn erschlagen?
Das war doch ein schlimmer Gesell?
SIEGFRIED
So grimm und tückisch er war,
sein Tod grämt mich doch schier,
da viel üblere Schächer unerschlagen noch leben.
Der mich ihn morden hieß,
den hass' ich mehr als den Wurm!
MIME
Nur sachte!
Nicht lange siehst du mich mehr:
zum ew'gen Schlaf
schließ' ich dir die Augen bald.
Wozu ich dich brauchte,
hast du vollbracht
jetzt will ich nur noch die Beute
dir abgewinnen
mich dünkt, das soll mir gelingen,
zu betören bist du ja leicht.
SIEGFRIED
So sinn'st du auf meinen Schaden?
MIME
Wie sagt' ich denn das?
Siegfried!
Hör' doch, mein Söhnchen! Dich und deine Art
haßt' ich immer von Herzen
aus Liebe erzog ich dich Lästigen nicht:
dem Horte in Fafners Hut,
dem Golde galt meine Müh'.
Giebst du mir das gutwillig nun nicht,
Siegfried, mein Sohn, das siehst du wohl selbst,
dein Leben mußt du mir lassen!
SIEGFRIED
Daß du mich hassest, hör' ich gern:
doch auch mein Leben muß ich dir lassen?
MIME
Das sagt' ich doch nicht?
Du verstehst mich ja falsch!
Sieh', du bist müde von harter Müh'.
Brünstig wohl brennt dir der Leib
dich zu erquicken mit queckem Trank,
säumt' ich sorgender nicht:
als dein Schwert du dir branntest,
braut'ich den Sud
trink'st du nun den,
gewinn' ich dein trautes Schwert,
und mit ihm Helm und Hort.
Hi hi hi hi hi hi!
SIEGFRIED
So willst du mein Schwert,
und was ich erschwungen,
Ring und Beute mir rauben?
MIME
Was du doch falsch mich versteh'st!
Stamml' ich, fasl' ich wohl gar?
Die größte Mühe geb' ich mir doch,
mein heimliches Sinnen, heuchelnd zu bergen,
und du dummer Bube deutest Alles doch falsch!
Öffne die Ohren! Und vernimm genau!
Höre was Mime meint!
Hier nimm, und trinke die Labung
mein Trank labte dich oft:
tat'st du wohl unwirsch, stelltest dich arg:
was ich dir bot erbos't auch,
nahmst du's doch immer.
SIEGFRIED
Einen guten Trank hätt' ich gern:
wie hast du diesen gebrau't?
MIME
Hei! So trink nur, trau' meiner Kunst!
In Nacht und Nebel
sinken die Sinne dir bald
ohne Wach' und Wissen
stracks streck'st du die Glieder.
Liegst du nun da,
leicht könnt' ich die Beute nehmen und bergen:
doch erwachtest du je,
nirgends wär' ich sicher vor dir,
hätt' ich selbst auch den Ring.
D'rum mit dem Schwert
das so scharf du schuf'st,
hau' ich dem Kind den Kopf erst ab:
dann hab' ich mir Ruh', und auch den Ring!
Hi hi hi hi hi hi hi hi hi hi hi!
SIEGFRIED
Im Schlafe willst du mich morden?
MIME
Was möcht ich? Sagt' ich denn das?
Ich will dem Kind nur den Kopf
abhau'n!
Denn haßte ich dich auch nicht so sehr,
und hätt' ich des Schimpfs
und der schändlichen Mühe
auch nicht so viel zu rächen,
aus dem Wege dich zu räumen
darf ich doch nicht rasten:
wie käm' ich sonst anders zur Beute,
da Alberich auch nach ihr lugt?
Nun, mein Wälsung! Wolfssohn du?
Sauf', und würg' dich zu todt!
Nie tust du mehr 'nen Schluck!
Hi hi hi hi hi!
SIEGFRIED
Schmeck' du mein Schwert, ek'liger Schwätzer!
ALBERICH
Ha ha ha!...
Written by: Richard Wagner