Apresentado no

Letra

Winterstürme wichen dem Wonnemond
in mildem Lichte leuchtet der Lenz
auf linden Lüften leicht und lieblich
Wunder webend er sich wiegt
durch Wald und Auen weht sein Atem
weit geöffnet lacht sein Aug'
aus sel'ger Vöglein Sange süss er tönt
holde Düfte haucht er aus
seinem warmen Blut entblühen wonnige Blumen
Keim und Spross entspringt seiner Kraft
Mit zarter Waffen Zier bezwingt er die Welt
Winter und Sturm wichen der starken Wehr
wohl musste den tapfern Streichen
die strenge Türe auch weichen
die trotzig und starr uns trennte von ihm
Zu seiner Schwester schwang er sich her
die Liebe lockte den Lenz
in unsrem Busen barg sie sich tief
nun lacht sie selig dem Licht
Die bräutliche Schwester befreite der Bruder
zertrümmert liegt, was je sie getrennt
jauchzend grüsst sich das junge Paar
vereint sind Liebe und Lenz
Du bist der Lenz, nach dem ich verlangte
in frostigen Winters Frist
Dich grüßte mein Herz mit heiligem Grau'n
als dein Blick zuerst mir erblühte
Fremdes nur sah ich von je
freudlos war mir das Nahe
Als hätt' ich nie es gekannt, war, was immer mir kam
Doch dich kannt' ich deutlich und klar
als mein Auge dich sah
warst du mein Eigen
was im Busen ich barg, was ich bin
hell wie der Tag taucht' es mir auf
wie tönender Schall schlug's an mein Ohr
als in frostig öder Fremde
zuerst ich den Freund ersah
O süsseste Wonne
O seligstes Weib
O lass in Nähe zu dir mich neigen
dass hell ich schaue den hehren Schein
der dir aus Aug' und Antlitz bricht
und so süss die Sinne mir zwingt
Im Lenzesmond leuchtest du hell
hehr umwebt dich das Wellenhaar
was mich berückt, errat' ich nun leicht
denn wonnig weidet mein Blick
Wie dir die Stirn so offen steht
der Adern Geäst in den Schläfen sich schlingt
Mir zagt es vor der Wonne, die mich entzückt
Ein Wunder will mich gemahnen
den heut' zuerst ich erschaut
mein Auge sah dich schon
Ein Minnetraum gemahnt auch mich
in heissem Sehnen sah ich dich schon
Im Bach erblickt' ich mein eigen Bild
und jetzt gewahr' ich es wieder
wie einst dem Teich es enttaucht
bietest mein Bild mir nun du
Du bist das Bild
das ich in mir barg
O still! Lass mich der Stimme lauschen
mich dünkt, ihren Klang
hört' ich als Kind
Doch nein! Ich hörte sie neulich
als meiner Stimme Schall
mir widerhallte der Wald
O lieblichste Laute
denen ich lausche
Deines Auges Glut erglänzte mir schon
so blickte der Greis grüssend auf mich
als der Traurigen Trost er gab
An dem Blick erkannt' ihn sein Kind
schon wollt' ich beim Namen ihn nennen
Written by: Richard Wagner
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