Credits
PERFORMING ARTISTS
Sarah Lesch
Vocals
Erik Manouz
Percussion
Wencke Wollny
Background Vocals
Antonia Hausmann
Trombone
COMPOSITION & LYRICS
Sarah Lesch
Lyrics
Erik Manouz
Composer
Wencke Wollny
Composer
Kathrin Kempf
Lyrics
PRODUCTION & ENGINEERING
Erik Manouz
Producer
Flo Siller
Mastering Engineer
Lyrics
[Verse 1]
Sprecht ihre Namen, bis jeder sie hört!
[Verse 2]
Meine Geschichte beginnt in einer Kleinstadt, alles, was vorher war, hab ich vergessen
Die Jungs waren alle älter, ich hab aufm Rücksitz gesessen
Die anderen Mädchen mochten mich nicht, es gab keine großen Schwestern
Denn auch sie hatten Angst und sie trauten sich nicht, waren immer am Lachen und Lästern
Mama sagte immer: "Sei nicht traurig" und "Dein Lidstrich muss akkurat sitzen
Du riechst wie 'ne Bordsteinschwalbe, geh nicht bauchfrei, du musst dich schützen"
Sie hatte gelernt, sie muss es schaffen immer besser und immer allein
Und die Schuld dafür, was aus mir wird, wird natürlich auch ihre sein
[Verse 3]
Mein Stiefvater fuhr LKW, seine Wurstfinger waren immer schmutzig
Er tauschte Pornos mit meinem Freund, ich war wütend, sie fanden das putzig
"Sei nicht so empfindlich Mädel", sagte er höhnisch und lachte
Sein Schweigen war stets so gewaltvoll, dass es mir Bauchschmerzen machte
Obwohl ich noch viel zu jung war, gab der Barkeeper mir einen aus
Wir knutschten kaum, ich sollte gleich auf die Knie, sein Schweigen war auch so laut
Als ich mir meinen Teenagerhintern auf seiner Motorhaube verbrannte
Dachte ich, dass ich selber schuld bin, weil ich ja bauchfrei rumrannte
[Verse 4]
Er schwängerte mich hinterm Sportplatz, wegen Schule hab ich abgetrieben
Die blauen Flecken waren leicht zu verdecken, was genau geschah, hab ich verschwiegen
Noch lang spürte ich seine Blicke, durch jedes Schlüsselloch
Ich weiß noch, dass sein Bart nach Bier und nach Tabak roch
Von da an war mein Körper gefährlich
Mein Körper, meine Lust, mein Licht
Von da an war ich gefangen, von da an versteckte ich mich
Das passierte noch vielen von uns, ich habs später erst erfahren
Das ich nicht allein bin, weil wir schweigende Schwestern waren
[Verse 5]
Bis hierhin reicht diese Geschichte, und eine andere Geschichte beginnt
Und ich weiß, dass ich nicht allein bin, weil wir schweigende Schwestern sind
Ich frag mich, wann hört das auf, warum nennt niemand die Namen der Täter
Warum fühle ich mich immer noch schuldig, so viele Jahre später?
Niemand muss damit allein sein, vielen ist sowas passiert
Und das wird so lang weitergehen, bis es niemand mehr still akzeptiert
Sie sollen wissen, es ist nicht zu viel verlangt, einmal mehr aus Vorsicht zu fragen
Denn sie wissen längst, dass es kein Konsens ist, wenn wir Angst haben "Nein" zu sagen
[Verse 6]
Sprecht ihre Namen, bis jeder sie hört, bis durchs Schlüsselloch der Kirchentür
Ganz egal, wie kurz dein Rock war, du kannst gar nichts dafür!
Zwischen uns passt kein Blatt Papier, weil sich dieses Blatt jetzt wendet
Wenn wir uns gegenseitig glauben, damit das hier für immer endet
Sprecht ihre Namen, bis jeder sie hört, bis durchs Schlüsselloch der Küchentür
Ganz egal, was du nicht getan hast, du kannst gar nichts dafür!
Zwischen uns passt kein Blatt Papier, weil sich dieses Blatt jetzt wendet
Und jetzt komm unter meinen Flügel, damit das hier für immer endet!
[Verse 7]
Sprecht ihre Namen, bis jeder sie hört
So große Narben, zeig sie ruhig her
Sprecht ihre Namen, bis alle sie hören.
So große Narben und keine Angst mehr
Written by: Erik Manouz, Kathrin Kempf, Sarah Lesch, Wencke Wollny

