Jeden Nachmittag im Park

Die erste Quizshow fängt gleich an,/es folgt die Tagesschau um acht,/danach Versteh’n Sie Spaß? und dann/noch spät am Abend Inas Nacht./Sie alle komm’n zu ihm nach Hause,/Jörg Pilawa, Guido Cantz,/Reinhold Beckmann, Inka Bause, Anne Will und Markus Lanz./Auf einmal war er Pensionär,/er dachte, dass er Ruhe mag,/doch sind die Tage seitdem leer,/bei ihm ist immer Ruhetag./Und so sitzt jeden Nachmittag im Park/und fragt sich stumm „was nu?“/und schaut den andern Menschen beim Leben zu./So sitzt er wieder nachmittags im Park,/was hat Altern für nen Sinn?/Er schaut zum Himmel rauf,/da zieht ein Gewitter auf,/gibt’s da oben nen Neubeginn?/Seine Kinder kommen im Jahr,/wenns hochkommt, zweimal in die Stadt./Er war sein Leben für sie da,/so dass er jetzt kaum Freunde hat./Später wird er noch wie immer/zu Elke auf den Friedhof gehn./Dann wird die Sehnsucht zwar noch schlimmer,/doch er muss Elke täglich sehn./Paul denkt oft, es wär so schön,/wenn sie jetzt noch bei ihm wär,/sie würden gleich nach Hause gehen/und da gäbs Erdbeeren zum Dessert./Doch nun sitzt er nachmittags allein im Park/und fragt sich stumm „was nu?“/und schaut den andern Menschen beim Leben zu./So sitzt er wieder nachmittags im Park und für einen Augenblick/riecht er Elkes Duft,/sieht die Schwalben in der Luft/und denkt an ihre Sommer im Süden zurück./Auf einmal nähert sich ein Mann,/das könnte auch ein Rentner sein./Der Fremde spricht ihn einfach an:/„Sind Sie auch so oft allein?“/Ich sitz hier jeden Nachmittag im Park/und frag mich oft „was nu‘?“/und schau Ihn‘n jetzt seit Langem schon beim Schweigen zu./Wir sitzen beide ständig hier im Park,/ich dacht, ich werd mal rübergehn,/wär doch schön, wenn wir zwei Alten/uns mal endlich unterhalten,/wolln wir nicht ne Runde drehn?