Von Form zu Form

Freunde und Feinde, der Punkt ist gekomm'n

Jetzt wird kein Blatt mehr vor den Mund genomm'n

Was, verdammte Scheiße, ist hier los?

Merk'n wir es nicht, oder verschweig'n wir es bloß?

Wir sind verrückt, unser Wahnsinn ist groß

Er steckt uns im Fleisch, wie werd'n wir ihn los?

Vielleicht ist es nur meine eigene Sicht

Vielleicht lieg ich falsch und versteh das alles nicht

Doch im Fernseh'n gibts Shows, die erklär'n, es geht ums Ausseh'n

Während in der Schule Kids beim Amoklauf'n draufgeh'n

Das treibt mich in den Wahnsinn

Ich kann dies'n Scheiß nicht mehr länger mitanseh'n

Mehr Licht, ich kann nicht seh'n

Ich bin halbblind und ich kann kaum steh'n

Es ist so laut, ich kann nichts versteh'n

Alle red'n durcheinander, um nicht unterzugeh'n

Meine Kindheit war schön, ich hab gespielt und gelacht

Doch als ich acht war, hab ich zum erst'n Mal gedacht

Wenn ich eines Tages mal vor Gott steh

Brech ich ihm das Nas'nbein und frage ihn, wie kann es sein

Dass alle seine Kinder hier taub, stumm und blind sind

Vor Angst sich zerfetz'n, ihre Seel'n verstimmt sind

Du Freak, was hast du erschaff'n?

Du strukturierst uns Mensch'n, als wär'n wir deine Waff'n

Gebaut, um uns selbst und alles andere zu zerstör'n

Wir bitten dich um Gnade, doch du willst es nicht hör'n

Wir schrei'n, weil wir fühl'n, dass wir ängstlich und schlecht sind

Donner, die Balance der Natur, wie die Pest sind

AH, WIE KANN DAS NUR SEIN?

Tret ich irgendwann mal in dein Himmelreich ein

Pack ich dich und zerr dich zu uns runter

Leb dies'n Scheiß selbst, geh darin unter

Es ist so dunkel hier

Ich brauch mehr Licht, Licht, Licht, Licht, Licht, Licht, Licht

Licht, Licht, Licht, Licht, Licht, Licht, Licht

Ey, ich kann nichts seh'n

Doch heute bin ich nicht mehr acht und ich seh das Leb'n anders

Gott sind wir selbst, Bewusstsein, das wandert

Von Form zu Form, um zu wachs'n und zu werd'n

Und die Angst jeder Form ist das sogenannte Sterb'n

Doch Sterb'n ist Werd'n und Leid'n ist Lern'n

Und die Scherb'n, die wir erb'n, sind wir selbst, aus dem Fern'n

Um uns zu geb'n, was wir gegeb'n hab'n

In Wort'n und Gedank'n und Gefühl'n und in Tat'n

Und werd'n werd'n wir, bis die Welt implodiert

Und sich alles, was ist, wieder von vorne gebiert

Denn in uns ruht das unendliche Jetzt

Es durchdringt und gebiert und zersetzt

Und vereint und verteilt und vernetzt so komplex

Dass es uns die Vorstellung zerfetzt

Natur ist nichts weiter als Bewusstsein, das wächst

Es sind wir, die wir werd'n im unendlich'n Jetzt