Credits
PERFORMING ARTISTS
Netherlands Radio Choir
Choir
Netherlands Radio Philharmonic Orchestra
Orchestra
Josef Franz Wagner
Baritone
James Gilchrist
Tenor
Ethan Herschenfeld
Bass
Thierry Fischer
Conductor
Andreas Macco
Bass
André Morsch
Baritone
Christine Buffle
Soprano
Dennis Wilgenhof
Bass
Marcel Beekman
Tenor
Robert Holl
Bass
Roman Sadnik
Tenor
Simon O'Neill
Tenor
Thomas Oliemans
Baritone
COMPOSITION & LYRICS
William Shakespeare
Songwriter
Frank Martin
Composer
August Wilhelm Schlegel
Translation
Songtexte
(Alonso, Sebastian, Antonio, Gonzalo, Adrian und Andere)
Gonzalo: Bei unserer Frauen, Herr, ich kann nicht weiter.
Die alten Knochen schmerzen mir;
das heiß’ ich ein Labyrinth durchwandern!
Mit Erlaubnis, ich muss notwendig ausruhn.
Alonso: Alter Herr, ich kann dich drum nicht tadeln,
da ich selbst von Müdigkeit ergriffen bin,
die ganz die Sinne mir betäubt: Setz’ dich und ruh!
Hier tu’ ich mich der Hoffnung ab. Er ist ertrunken!
Antonio (beiseite zu Sebastian):
Mich freut’s, dass er so ohne Hoffnung ist:
Gebt eines Fehlstreichs wegen nicht den Anschlag,
den ihr beschlossen, auf.
Sebastian (beiseite zu Antonio): Den nächsten Vorteil
lasst ja uns recht ersehn.
Antonio (beiseite zu Sebastian): Es sei zur Nacht!
Sebastian (beiseite zu Antonio):
Zu Nacht, sag’ ich; nichts weiter!
(Ariel in Gestalt einer Harpyie. Er tanzt wie ein Vogel)
Ariel: Ihr seid drei Sündenmänner, die das Schicksal
der nimmersatten See geboten auszuspein.
Und an dies Eiland, von Menschen unbewohnt,
weil unter Menschen zu leben ihr nicht taugt.
Ich macht’ euch toll, und grad in solchem Mut ersäufen,
hängen sich Menschen selbst.
(Alonso, Sebastian und die übrigen ziehen ihre Degen)
Ihr Toren! Ich und meine Brüder
sind Diener des Geschicks;
die Elemente, draus eure Schwerter sind geschmiedet,
könnten so gut den lauten Wind verwunden oder
die stets sich schließenden Gewässer töten
mit eitlen Streichen, als am Fittich mir
ein Fläumchen kränken. Meine Mitgesandten sind
gleich unverwundbar. Doch bedenkt,
denn das ist meine Botschaft, dass ihr drei
den guten Prospero verstießt von Mailand,
der See ihn preisgabt,
ihn und sein harmlos Kind; für
welche Untat die Mächte, zögernd, nicht vergessend,
jetzt die See, den Strand, ja alle Kreaturen
empöret gegen euern Frieden.
Dich, Alonso, haben sie des Sohns beraubt,
verkünden dir durch mich: ein schleichend Unheil,
viel schlimmer als ein Tod, der einmal trifft,
soll Schritt vor Schritt auf jedem Weg dir folgen.
Um euch zu schirmen vor dem Grimm,
der sonst in diesem öden Eiland
aufs Haupt euch fällt, hilft nichts als Herzensleid
und reines Leben künftig.
(Er verschwindet unter Donnern)
Gonzalo: In heil’ger Dinge Namen, Herr, was steht Ihr
so seltsam starrend?
Alonso: Oh, es ist grässlich! Grässlich!
Mir schien, die Wellen riefen mir es zu,
die Winde sangen es mir, und der Donner,
die tiefe grause Orgelpfeife sprach
den Namen Prospero, sie dröhnte meinen Frevel.
Drum liegt mein Sohn im Schlamm gebettet.
Ich will ihn suchen, wo kein Senkblei forschte,
und mit verschlämmt da liegen.
(geht ab)
Sebastian: Gebt mir nur einen Teufel auf einmal,
so fecht’ ich ihre Legionen durch.
Antonio: Ich steh’ dir bei.
(Sebastian und Antonio ab)
Gonzalo: Sie alle drei verzweifeln; ihre große Schuld,
wie Gift, das lang nachher erst wirken soll,
beginnt sie jetzt zu nagen. Ich ersuch’ euch,
die ihr gelenker seid, folgt ihnen nach
und hindert sie an dem, wozu der Wahnsinn
sie etwa treiben könnte.
(Alle ab)
Written by: Frank Martin, William Shakespeare

