Lyrics

Guten Tag Es begab sich folgendermaßen Ich bin grade ganz entspannt Richtung Licht geschwommen Da sagt 'ne Stimme: "Glückwunsch Sie ha'm ein Gesicht gewonnen" Ich sage: "Was bitte?", "Sie ha'm ein Gesicht gewonnen Fühlen Sie sich davon jetzt mal bitte in die Pflicht genommen" "In die was genommen?", "Na, in die Pflicht genommen Wer ein Gesicht hat, dem ist leicht die Sicht genommen Den er muss aussehen, wer aussieht muss einnehmen Wer einnimmt muss ausgehen, wer ausgeht muss einsehen Dass Aussehen nur Schein ist und trotzdem nicht klein beigeben" Ich sage: "Häh?", sie sagt: "Ich werde die schon beistehen Da werden wir schon durchgehen Das wird dich schon nicht einnehmen Da wirst du schon noch durchsehen Ich werde für dich einstehen" Ich sage: "Alles klar" und beginne auszusehen (pling) Als wär das nicht genug Beginn ich auch noch aufzustehen Ich seh erst ein auszusehen, wenn das meine Augen sehen Ich nehme mein Gesicht, beginne meine Augen rauszunehmen Ich und mein Gesicht beginnen gemeinsam rauszugehen (Ah, guck mal, ein Gesicht) Es beginnt mir aufzugehen, dass ich nun aussehe Doch ich will das nicht einsehen Aussehen ist scheiße, ich werde daran eingehen Ich beschwere mich, doch niemand weiß, was ich meine Ich steh komisch da wie ein Flamingo ohne Beine Jemand sagt: "Hey bitte, wie sehen Sie denn aus?" Ich werfe meine Augen weg und nehme seine raus Ich betrachte mich durch sie und verstehe sofort Von Außen seh ich aus wie ein lebendes Wort Ich formulier mich um und beginne zu heißen Denn Sprache ist in dieser Welt die Waffe der Weißen Bitte nehmen Sie eine Identität an (schnell) Nehmen Sie eine Identität an (los) Bitte nehmen Sie eine Identität an Anonymität ist die Maske von Tätern Bitte nehmen Sie eine Identität an (sofort) Nehmen Sie eine Identität an (jetzt gleich) Bitte nehmen Sie eine Identität an Anonymität ist die Maske von Tätern Ey, alles klar, ich glaub wir ham's raus Bei euch hat man Namen und sieht dabei aus Ich glaube wir verstehen das gehört zur Kultur So heißen wir nun Peng wie die platzende Hutschnur Wir begrüßen das, doch meinen, dass das zu spät ist Denn mit wir mein ich kein Pluralis Majestatis Sondern mich und meine mich bewohnenden Personen Ich kann sie nicht mehr zählen und sie drohen sich zu klonen Ich bin keine Person (nein) ich bin ein Volk, ich bin ein Hofstaat Und mein Kopf ist voll mit toten Despoten Die wie verirrte Piloten in mir tosen und toben Mir meine Logik verschoben Mir meinen Körper verbogen, mir ihre Seele anboten Sie haben mich ungefragt zu ihrem Boten erhoben Seitdem reim ich für sie, da sie mich besitzen Stockholm-Syndrom, ich glaub sie wollen mich beschützen So ist das in Kulturen, man beeinflusst sich Irgendwann weiß man nicht mehr, "ist das mein Gesicht?" Moment mal, warte kurz, pop Stolizei Personalausweis bitte, ich brauch die Datei, "Hab ich nicht" Oh Gott, das ist Betrügerei Stimmt, denn ich flieh vor der Vergangenheit Vor der Vergangenheit? Vor der Vergangenheit Denn in echt bin ich 6000 Jahre alt Ich war Mitglied eines Kultes und schwängerte Satan Er gebar mir ein Kind und von diesem Tag an Zahl ich Unterhalt für das Böse in mir In Form von Knoten die ich löse in mir Ich zerbrösele schier, wie ein getötetes Tier Doch die Dämonen die mich bewohnen, die mögen es hier Und so trag ich sie spazieren, unsichtbar Wohin ich auch gehe schweben sie über meiner Schulter Bitte nehmen Sie eine Identität an (schnell) Nehmen Sie eine Identität an (los) Bitte nehmen Sie eine Identität an Anonymität ist die Maske von Tätern Bitte nehmen Sie eine Identität an (sofort) Nehmen Sie eine Identität an (jetzt gleich) Bitte nehmen Sie eine Identität an Anonymität ist die Maske von Tätern In mir sind Penner und Krieger, in mir sind Taucher und Flieger In mir sind Hunde und Hühner, in mir sind Lehrer und Lügner In mir sind Dumme und Weiße, in mir sind Laute und Leise In mir sind Linien und Kreise, in mir ist Gold und Scheiße In mir spielen Dramen und Damen mit hochgeschlagenen Kragen Die klagend Fragen fragen, rasend wollen sie mich erschlagen Ich lauf herum wie ein Kellner in der U-Bahn Es ist wie mit 20.000 Kindern Zug fahren In nur einem Abteil und die Lüftung ist aus Also frag mich bitte nicht nach meinem Namen aus Ich bin jedermann, überall, Peng, Peng, Überfall Attackier mich besser nicht, denn ich bin in der Überzahl Ich komm von vorne, von Hinten, von Innen Du kannst mich nicht besiegen, denn ich bin in dir drin "Schafft ihn fort, er ist von Sinnen" Ich sag es ungern, doch du bist auch nur einer meiner Stimmen "Also schweig, still" Ich schreib Gedichte mit Hammer und Meißel An die Innenwand meines Kopfes, die ganze Nacht Ich habe Jahre mit dem Lesen von Gedichten verbracht Es sind so viele, ich musste verschwinden Ich musste mich verlieren, um mich neu zu erfinden So frage nicht nach Namen, ich bin keine Person Ich bin dein Vater, dein Sohn, ich bin ein Phantom Ich bin ein nichts, ein Niemand, ein Idiot Ich bin das ewig Expandierende, ich bin sein Tod Ich begreife selber nicht, was geschieht Meine Identifikation ist lediglich ein Prinzip Aus Form, aus Raum, Ästhetik und Wert Ich bin Treibsand und das darin versinkende Pferd Also frag nicht wie ich heiße, ich heiße nicht Schaust du in mein, siehst du dein Gesicht Bitte nehmen Sie eine Identität an (schnell) Nehmen Sie eine Identität an (los) Bitte nehmen Sie eine Identität an Anonymität ist die Maske von Tätern Bitte nehmen Sie eine Identität an (sofort) Nehmen Sie eine Identität an (jetzt gleich) Bitte nehmen Sie eine Identität an Anonymität ist die Maske von...
Writer(s): Johannes Gwisdek, Alonso Shaban Lyrics powered by www.musixmatch.com
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